Pressemitteilung von Samstag, 7. Februar 2009 Apothekerverband Nordrhein e.V.
"In den meisten Fällen wird die Wirkung der eingenommenen Arzneimittel unkalkulierbar", erklärt Martin Katzenbach, Pressesprecher der Apotheker in Nordrhein. "Manche Arzneimittel, wie zum Beispiel Antibiotika, verlangsamen den Abbau des Alkohols im Körper. Das kann zu Übelkeit, Kopfschmerzen und niedrigem Blutdruck führen." Andere Arzneimittel werden wie der Alkohol über das gleiche Entsorgungssystem der Leber abgebaut. Dieses System ist aber mit dem Abbau des Alkohols schon so stark beschäftigt, dass der Arzneistoff weiter im Körper kreist und nicht ausgeschieden wird. Dadurch verstärken und verlängern sich sowohl die Wirkungen als auch die Nebenwirkungen des Arzneimittels.
Schlaf- und Beruhigungsmittel, Antidepressiva und andere Psychopharmaka wirken an denselben Angriffspunkten im Körper wie der Alkohol. "Dadurch erhöhen sie gegenseitig ihre Wirkungen und Nebenwirkungen", so Katzenbach. Dazu kommen noch Schmerzmittel, Kaliumsalze und Eisenpräparate, die in Verbindung mit Alkohol den Magen-Darm-Trakt reizen können. "Wer an den Karnevalstagen zu viel getrunken hat, sollte ebenfalls bedenken, dass auch am nächsten Tag noch der Alkohol Wechselwirkungen mit Arzneimitteln eingehen kann", gibt der Apotheker zu Bedenken.
Am besten ist es, gezielt in der Apotheke nachzufragen, wie das eingenommene Arzneimittel auf Alkohol wirkt. "Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte, wenn er Medikamente einnimmt, besser ganz auf Alkohol verzichten. Denn im Karneval kann man auch nüchtern Spaß haben," so Katzenbach.
Wechselwirkungen Alkohol und Arzneimittel:
Arzneimittel, deren Wirkung durch Alkohol verstärkt werden kann:
Antidepressiva (orale), Beruhigungsmittel, Betäubungsmittel, Blutdruckmittel, Insulin, Schlafmittel
Medikamente, die den Abbau von Alkohol im Körper hemmen können:
Antibiotika, Arzneimittel gegen Diabetes
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Alkohol und Arzneimittel
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